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Expérience

Guglielmo Marconi Biographie

Salvan - Les Marécottes

Als Guglielmo Marconi in den italienischen Alpen weilte, las er einen Artikel des gerade verstorbenen deutschen Physikers Heinrich Hertz über die Existenz elektromagnetischer Wellen. Begeistert unternahm Marconi Versuche, um eine Meldung ohne Drahtverbindung zwischen einem Sender und einem Empfanger zu ubertragen. Vermutlich im Sommer 1895 begab sich Marconi nach Salvan, einem damals vielbesuchten Kurort. Die genauen Umstände seines Aufenthaltes sind zwar nicht bekannt, doch wird angenommen, der junge Forscher habe sich zur Behandlung einer Atmungserkrankung dorthin begeben.

Interessiert Dich das, Kleiner ?


Als der junge Maurice Gay-Balmaz aus Salvan um das Haus des Forschers strich fiel ihm auf der Wiese ein seltsamer Apparat auf. Marconi bemerkte das Interesse des Jungen fur seine Installation. Nachdem er sich ihm genahert und sein Vertrauen gewonnen hatte, fragte er ihn in einem beinahe perfekten Französisch : « He, Kleiner, interessierst Du Dich dafür ? Wenn Du für mich arbeiten willst, stelle ich Dich an ». Maurice, der damals im Frühsommer 1895 rund zehn Jahre alt war, sagte sofort zu und konnte von da an die Apparate tragen, von denen er Augenblicke zuvor noch geträumt hatte ! Als Assistent des damals ein-und-zwanzig jahrigen berühmten Physikers Guglielmo Marconi nahm Maurice ohne es zu wissen an einer der grössten Entdeckungen unserer Zeit teil.

« La Pierre Bergère »

Alles begann damals beim erratischen Block über dem Dorf Salvan. « Am Morgen », erzählte Maurice Gay-Balmaz später, « gingen wir zu den Felsen. Marconi versuchte hoch oben auf den Felsen mit Hilfe einer Batterie, einer RuhmkorffSpule, eines Righi-Funkeninduktors und einer Antenne, Wellen auszusenden. » Maurice Gay-Balmaz befand sich etwa vier-fünf Meter davon entfernt am Fuss des Felsens mit einer seltsamen Ausrüstung: er hatte eine rund zwei Meter fünfzig hohe Stange, von der ein Draht vermutlich zu einem Brandly-Kohärer fuhrte, eine Batterie und einen Wecker bei sich.

« Gut so, es klappt ! »

Aber wie Maurice Gay-Balmaz erzählte, verging einige Zeit, bis die erste Verbindung zustande kam. "... am Anfang klingelte es nicht, doch mit dem Fortschreiten der Versuche, der Studien und den Einstellungen des Apparates, klingelte es schliesslich auf diese Distanz. Marconi strahlte über das ganze Gesicht, [...] er sagte zu mir : « Gut so, es klappt ! » Er befahl mir, mich etwa hundert Meter zu entfernen. Dort dauerte es manchmal [...] bis zu einem Tag, bevor es endlich klingelte. Und es klingelte. Und so versuchten wir es mit immer grösseren Entfernungen. » Der verdienstvolle Forscher und sein Assistent entfernten den Sender immer weiter vom Empfänger. Aus den ersten vier bis fünf Metern wurden bald einige hundert Meter und schliesslich sogar ein und ein Halb Kilometer. Die drahtlose Telegrafie war geboren.

Ein Brief aus Rom

Nach über anderthalb Monaten kehrte Marconi nach Italien zurück. Die einzigen handgreiflichen Erinnerungen, die er in der Gemeinde zurückliess, waren einige vergessene Kupferdrahte im gemieteten Zimmer zuhinterst auf dem Dorfplatz in Salvan. Der junge Maurice hoffte auf ein Wiedersehen mit dem Forscher, der ihm einen Sommer voller Träume beschert hatte. Marconi vergass seinen jungen Assistenten nicht und sandte ihm einen Brief, der aber, wie der Empfänger erklärte, leider zu keinem Zusammentreffen führte. « Leider war ich damals noch sehr jung und meine Eltern wollten mich nicht ziehen lassen. Ich antwortete ihm, mit der Ungeschicktheit eines kleinen Schülers, doch sah ich ihn leider in Salvan nie wieder. »

Obwohl Marconi versprochen hatte, alle Kosten zu übernehmen, sahen sich die beiden Männer nie mehr. Marconi bereiste die Welt, erhielt bedeutende wissenschaftliche Anerkennungen und 1909 den Nobelpreis für Physik, während sein Assistent ein beschauliches Leben in seinem Heimatdorf verbrachte.

Hundert Jahre nach den ersten Versuchen Guglielmo Marconis kann Salvan stolz auf jene Zeit zurückblicken, als in diesem idyllischen Ort die ersten Versuche zu einer der grössten Entdeckungen unserer Zeit unternommen wurden, deren modernster Ausdruck die heute selbstverständlich gewordenen Satelliten sind.

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46.121008908405805, 7.020939588546754